_kuchen fuer oma.
Du stehst vorm fenster, der blick immer gleich. Verschraenkte arme, totenschweigen.
Ich weiss gar nicht, ob bei dir eine uhr tickt. Ich kenne dieses haus nicht so, wie du es
kennst. leblos. Jeder tag ist fuer dich wie gestern, und gestern wie morgen. Und
während du im hamsterrad laeufst, aendern sich die zeiten nicht mehr in deinem kopf.
Du bist stehen geblieben. Von der frau zur mutter, zum gespenst. Kind durftest du
sowieso nie sein, und so weisst du gar nicht, wer du bist, wenn du dich im spiegel
siehst, weisse haare kaemmst und falten zaehlst wie jahresringe.
Woran denkst du den ganzen tag in deinem vakuum ? an dein ungelebtes leben,
erstickte traeume, ans morgen? Wenn du sagst „morgen“ schwingt immer ein
todeswunsch mit. Deine augen trueb, glaenzen- aber nicht vor freude sondern
stehen kurz vor einem wasserfall an stillen traenen. schauen ins nichts, haben
undefinierbare sehnsucht.
Frueh aufstehen, weil kein schlaf, und trotzdem nichts zu tun. Starker kaffee
am kleinen esstisch. Kreuzwortraetsel auf deinem keilkissen. Kochen fuer eine person
lohnt sich nicht, und hunger hast du sowieso keinen. Mittags die weste ueber und ein
spaziergang durch das ausgestorbene dorf zum friedhof. Abwesend unkraut vom grab
zupfen, blumen giessen, deinen mann um um seine totenruhe beneiden.
Zurueckspazieren, direkt zum telefonhoerer griefen, vielleicht hat jemand angerufen. Keine verpassten anrufe. Erleichtert und enttaeuscht zugleich auf die couch, mittleres
sofa-links von opa-, so wie es immer schon war. Warum daran etwas aendern.
Abends schlagerparade und guenther jauch. Und hoffen, dass es bald endet, lebst
zwischen vergangenheit und dem ersehnten ende. Ertrinkst in deiner
einsamkeit, steckst fest in deinem stillstand. wartest, dass etwas passiert aber es
passiert nichts.
Oma, du bist eine stubenfliege, keine eintagsfliege.
_nachtrag
ich wuenschte ich koennte deine welt in bunten farben anmalen, aber das waere dir zu exzentrisch. lieber gedeckt, unauffaellig.
und wenn ich das naechste mal komme, bringe ich dir kuchen mit, denn mit jedem stueck, das du verteilst, gibst du ein stueck von dir weg bis du weniger als ein gespenst bist- unsichtbar, ein geist. und ich kann nichts tun, damit du nicht verblasst.
aber ein stueck kuchen ist nie verkehrt. wir zaehlen ja nicht.
Du stehst vorm fenster, der blick immer gleich. Verschraenkte arme, totenschweigen.
Ich weiss gar nicht, ob bei dir eine uhr tickt. Ich kenne dieses haus nicht so, wie du es
kennst. leblos. Jeder tag ist fuer dich wie gestern, und gestern wie morgen. Und
während du im hamsterrad laeufst, aendern sich die zeiten nicht mehr in deinem kopf.
Du bist stehen geblieben. Von der frau zur mutter, zum gespenst. Kind durftest du
sowieso nie sein, und so weisst du gar nicht, wer du bist, wenn du dich im spiegel
siehst, weisse haare kaemmst und falten zaehlst wie jahresringe.
Woran denkst du den ganzen tag in deinem vakuum ? an dein ungelebtes leben,
erstickte traeume, ans morgen? Wenn du sagst „morgen“ schwingt immer ein
todeswunsch mit. Deine augen trueb, glaenzen- aber nicht vor freude sondern
stehen kurz vor einem wasserfall an stillen traenen. schauen ins nichts, haben
undefinierbare sehnsucht.
Frueh aufstehen, weil kein schlaf, und trotzdem nichts zu tun. Starker kaffee
am kleinen esstisch. Kreuzwortraetsel auf deinem keilkissen. Kochen fuer eine person
lohnt sich nicht, und hunger hast du sowieso keinen. Mittags die weste ueber und ein
spaziergang durch das ausgestorbene dorf zum friedhof. Abwesend unkraut vom grab
zupfen, blumen giessen, deinen mann um um seine totenruhe beneiden.
Zurueckspazieren, direkt zum telefonhoerer griefen, vielleicht hat jemand angerufen. Keine verpassten anrufe. Erleichtert und enttaeuscht zugleich auf die couch, mittleres
sofa-links von opa-, so wie es immer schon war. Warum daran etwas aendern.
Abends schlagerparade und guenther jauch. Und hoffen, dass es bald endet, lebst
zwischen vergangenheit und dem ersehnten ende. Ertrinkst in deiner
einsamkeit, steckst fest in deinem stillstand. wartest, dass etwas passiert aber es
passiert nichts.
Oma, du bist eine stubenfliege, keine eintagsfliege.
_nachtrag
ich wuenschte ich koennte deine welt in bunten farben anmalen, aber das waere dir zu exzentrisch. lieber gedeckt, unauffaellig.
und wenn ich das naechste mal komme, bringe ich dir kuchen mit, denn mit jedem stueck, das du verteilst, gibst du ein stueck von dir weg bis du weniger als ein gespenst bist- unsichtbar, ein geist. und ich kann nichts tun, damit du nicht verblasst.
aber ein stueck kuchen ist nie verkehrt. wir zaehlen ja nicht.
Ich weiss gar nicht, ob bei dir eine uhr tickt. Ich kenne dieses haus nicht so, wie du es
kennst. leblos. Jeder tag ist fuer dich wie gestern, und gestern wie morgen. Und
während du im hamsterrad laeufst, aendern sich die zeiten nicht mehr in deinem kopf.
Du bist stehen geblieben. Von der frau zur mutter, zum gespenst. Kind durftest du
sowieso nie sein, und so weisst du gar nicht, wer du bist, wenn du dich im spiegel
siehst, weisse haare kaemmst und falten zaehlst wie jahresringe.
Woran denkst du den ganzen tag in deinem vakuum ? an dein ungelebtes leben,
erstickte traeume, ans morgen? Wenn du sagst „morgen“ schwingt immer ein
todeswunsch mit. Deine augen trueb, glaenzen- aber nicht vor freude sondern
stehen kurz vor einem wasserfall an stillen traenen. schauen ins nichts, haben
undefinierbare sehnsucht.
Frueh aufstehen, weil kein schlaf, und trotzdem nichts zu tun. Starker kaffee
am kleinen esstisch. Kreuzwortraetsel auf deinem keilkissen. Kochen fuer eine person
lohnt sich nicht, und hunger hast du sowieso keinen. Mittags die weste ueber und ein
spaziergang durch das ausgestorbene dorf zum friedhof. Abwesend unkraut vom grab
zupfen, blumen giessen, deinen mann um um seine totenruhe beneiden.
Zurueckspazieren, direkt zum telefonhoerer griefen, vielleicht hat jemand angerufen. Keine verpassten anrufe. Erleichtert und enttaeuscht zugleich auf die couch, mittleres
sofa-links von opa-, so wie es immer schon war. Warum daran etwas aendern.
Abends schlagerparade und guenther jauch. Und hoffen, dass es bald endet, lebst
zwischen vergangenheit und dem ersehnten ende. Ertrinkst in deiner
einsamkeit, steckst fest in deinem stillstand. wartest, dass etwas passiert aber es
passiert nichts.
Oma, du bist eine stubenfliege, keine eintagsfliege.
_nachtrag
ich wuenschte ich koennte deine welt in bunten farben anmalen, aber das waere dir zu exzentrisch. lieber gedeckt, unauffaellig.
und wenn ich das naechste mal komme, bringe ich dir kuchen mit, denn mit jedem stueck, das du verteilst, gibst du ein stueck von dir weg bis du weniger als ein gespenst bist- unsichtbar, ein geist. und ich kann nichts tun, damit du nicht verblasst.
aber ein stueck kuchen ist nie verkehrt. wir zaehlen ja nicht.