#eye #eye



bei oma. ohne oma.





Persoenliches Statement zum Werk:

Seit meine Oma etwa zwanzig Jahre nach ihrem Mann gestorben ist, steht das Haus so wie sie es hinterlassen hat. Tassen in der Spülmaschine, die Gardinen zur Seite, Kissen auf den Betten. Die Erinnerungen hängen schwer in der Luft. Das Leben im Haus ist erloschen und die Farben verblassen wie die Erinnerungen. Es entsteht eine Dialektik zwischen dem, was da ist und was nicht mehr da ist, nachdem ein Mensch verstorben ist.



Mit dem Verlust geht für mich die Frage einher, wer ich eigentlich bin. Was bleibt von einer Person nach ihrem Tod und was trage ich in mir, was uns verbindet.

Die Arbeit besteht aus Doppelbelichtungen sowohl vor Ort auf dem Film als auch in der Dunkelkammer auf dem Fotopapier. Diese Technik zeigt metaphorisch das Schwinden und Verblassen von Erinnerungen und beschreibt das Spannungsverhältnis von Naehe und Distanz. Zusätzlich wird eine Dialektik zwischen „da sein“ und „nicht da sein“ sichtbar.  Als Autorin der Bilder werde ich zur Beobachterin und zugleich zum Sujet der Bilder.



Die analogen Techniken, mit denen ich arbeite, ermoeglichen mir einen intensiveren Umgang mit dem Material, da jedes Bild viel Präzision und Zeit erfordert. Zudem naehere ich mich mithilfe einer kontemporären Methode an die Zeit meiner Großeltern an. Analoge Abzüge sind Unikate und verblassen mit der Zeit, wie Erinnerungen. Kann man diese archivieren oder besser noch, konservieren?


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Oft ist die Fotografie eine Zeugin des Vergangenen. Sie kann uns etwas zeigen, das selbst nicht mehr da ist - und pflegt dadurch auch ein intimes Verhältnis zum Tod. Jule Ehlenz tritt in ihrer Arbeit»bei oma. one oma« in einen bildlichen Dialog mit Ihrer verstorbenen Großmutter. Deren verlassenes Haus nutzt sie für die Inszenierung anrührender Doppelbelichtungen, die tells vor Ort (auf dem Film) und teils in der Dunkelkammer (auf dem jewelligen Abzug) entstanden sind. Immer wieder taucht In den Bildern die Künstlerin selbst als nacktes, durchscheinendes Geistwesen auf, das die leeren Räume besetzt oder sich zu den biswellen dargestellten Großeltern gesellt. Mit einem Augenzwinkern kehrt Ehlenz das Prinzip der um 1900 populären »Geisterfotografie« um. Damals solite durch technische Tricke der Eindruck erzeugt werden, dass Verstorbene unter den Lebenden weilen. Ehlenz degegen begibt sich als Lebende in die Bildwelt Ihrer noch jungen Großeltern und stellt damit die Frage nach der Verbindung zwischen den Generationen./Photography is often a witness to the past. It can show us something that is no longer there - and thus also cultivates an intimate relationship with death. In her work "with grandma. without grandma," Jule Ehlenz enters into a pictorial dialog with her deceased grandmother. She uses her abandoned house to stage touching double exposures, some of which were taken on location (on film) and some in the darkroom (on the respective print). Time and again, the artist herself appears in the pictures as a naked, translucent spirit occupying the empty rooms or joining the grandparents sometimes depicted.With a twinkle in her eyo, Ehlenz reverses the principle of "ghost photography," which was popular ground 1900. Back then, technical tricks were used to create the impression that the deceased were among the living. Ehlenz, on the other hand, enters the pictorial world of her still young grandparents as the living, thus posing the question of the connection between the generations.
(Text: Bertram Kaschek)


Ausstellungsansichten “In Erinnerung an...” (bis Ende April 2024):thanks to Hugo Hilpmann for the exhibition views at AU!


Ausstellungsansicht in der Staatsgalerie Stuttgart